Die EU-Taxonomie - was ist das?
Die EU-Taxonomie ist ein europaweites, einheitliches System zur Klassifizierung von nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten. Sie legt fest, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gelten und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen.
Somit ermöglicht die EU-Taxonomie ein einheitliches Verständnis für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten und soll Greenwashing verhindern.
Die festgelegten Kriterien sind ein zentraler Bestandteil des EU-Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen, dessen Ziel es ist, Finanzströme in nachhaltigere Aktivitäten umzuleiten und somit die Transformation der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit zu finanzieren.
Welche Unternehmen betrifft die EU-Taxonomie?
Seit dem 1. Januar 2022 gilt die EU-Taxonomie-Verordnung für alle Unternehmen in den EU-Mitgliedsstaaten. Seit dem 1. Januar 2024 betrifft dies auch größere, nicht kapitalmarktorientierte Unternehmen und mittelständische, börsennotierte Unternehmen, die unter die erweiterte Berichtspflicht nach der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen.
In der Taxonomie ist der Sektor „Gebäude“ besonders relevant, da er für mehr als 30 % der Treibhausgasemissionen weltweit verantwortlich ist. Daher wurden folgende wirtschaftliche Tätigkeiten in der Immobilienbranche identifiziert, die auf Nachhaltigkeit geprüft werden:
- Neubau
- Renovierung von Bestandsimmobilien (Umfassende Renovierungsprojekte, bspw. die vollständige Sanierung eines Gebäuden)
- Individuelle Renovierungsmaßnahmen (Gezielte Maßnahmen an bestimmten Teilen eines Gebäudes, z.B. ein Austausch von Fenstern)
- Erwerb und Eigentum von Immobilien
Warum ist die Konformität mit der EU-Taxonomie für die Immobilienwirtschaft wichtig?
- Wertverluste verhindern: Nachhaltige Immobilien, die den EU-Taxonomie Kriterien entsprechen, können durch die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und energieeffizienten Gebäuden an Wert gewinnen. Diese Immobilien sind oft schneller und zu höheren Preisen verkäuflich oder vermietbar.
- Finanzierung sichern: Finanzströme und Finanzierungsvorteile richten sich zunehmend auf nachhaltige Investitionen. Immobilien, die den Kriterien der EU-Taxonomie entsprechen, haben bessere Chancen auf Fördermittel und Kapital von Investoren.
- Betriebs- und Instandhaltungskosten reduzieren: Energieeffiziente Gebäude verursachen geringere Betriebskosten. Der Einsatz langlebiger und nachhaltiger Baumaterialien sowie moderner Technologien senkt langfristig die Instandhaltungskosten.
- Transparenz schaffen: Die Taxonomie schafft einen einheitlichen Rahmen für Nachhaltigkeit und hilft dabei, Greenwashing zu bekämpfen. Investoren, Mieter und Käufer können ökologisch nachhaltige Immobilien leichter identifizieren.
- Reportingpflichten nachkommen: Die EU-Taxonomie unterstützt Immobilienhalter bei der Einhaltung von Reportingpflichten durch klare Nachhaltigkeitskriterien und strukturierte Berichtsformate. Sie ermöglicht die Bewertung von Primärenergiebedarf und Klimaanfälligkeit, dokumentiert energetische Maßnahmen und verhindert Greenwashing. Basierend auf den Nachhaltigkeitskriterien der EU-Taxonomie können Asset Manager Bereiche mit Verbesserungspotenzialen erkennen und sinnvolle Investitionsentscheidungen treffen.
Welche Kriterien gelten im Immobiliensektor?
Die EU-Taxonomie umfasst mehrere umweltrelevante Ziele. Für Immobilien sind primär (1) Klimaschutz und (2) Anpassung an den Klimawandel relevant.
Damit eine wirtschaftliche Aktivität (Neubau, Renovierung von Bestandsimmobilien, Individuelle Renovierungsmaßnahmen, Erwerb und Eigentum von Immobilien) als Taxonomie-konform eingestuft werden kann, muss entweder das Umweltziel 1: Klimaschutz oder das Umweltziel 2: Anpassung an den Klimawandel erfüllt werden.
Zudem muss das „Do No Significant Harm“ (DNSH) Prinzip eingehalten werden. Das bedeutet, dass die wirtschaftliche Aktivität keine signifikanten negativen Auswirkungen auf andere Umweltziele haben dürfen, wie:
- Schutz von Wasser und Meeresressourcen
- Kreislaufwirtschaft
- Vermeidung der Umweltverschmutzung
- Schutz der Biodiversität
Das heißt zum Beispiel, dass umfangreiche Gebäuderenovierungen zur Verbesserung der Energieeffizienz nicht zu erhöhter Wasserverschmutzung oder unsachgemäßer Abfallentsorgung führen dürfen.
Ziel 1: Klimaschutz
Die Kriterien für Klimaschutz im Immobiliensektor zielen darauf ab, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern. Ein wichtiger Maßstab ist dabei der Primärenergiebedarf. Er umfasst den Energieverbrauch des Gebäudes und die gesamte Energiemenge, die benötigt wird, um das Gebäude zu betreiben, inklusive Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasser.
- Bedeutung für Neubauten: Müssen den nationalen Anforderungen für Niedrigstenergiegebäude (NZEBs) entsprechen oder diese unterschreiten. Sie zeichnen sich durch hohe Energieeffizienz und einen sehr geringen Primärenergiebedarf aus, der überwiegend durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Die genauen Anforderungen an den Primärenergiebedarf können regional variieren, liegen aber typischerweise mindestens 10-20% unter den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG).
- Bedeutung für Renovierungen von Bestandsimmobilien: Die Renovierung muss den Anforderungen einer „umfassenden Renovierung“ gemäß der EU-Gebäuderichtlinie entsprechen oder zu einer Reduktion des Primärenergiebedarfs um mindestens 30 % führen. Das renovierte Gebäude muss einen Energieausweis vorlegen, der eine signifikante Verbesserung der Energieeffizienz nachweist.
- Bedeutung für individuelle Renovierungsmaßnahmen: Jede Maßnahme muss nachweislich zu Energieeinsparungen beitragen und/oder die Treibhausgasemissionen reduzieren.
- Bedeutung für den Erwerb und Eigentum von Immobilien: Um unter dem Ziel “Klimaschutz” als Taxonomie-konform zu gelten, muss der Energieverbrauch des Gebäudes zu den besten 15 % der nationalen oder regionalen Gebäudebestände gehören. Für die Immobilie muss ein aktueller Energieausweis vorliegen, der eine hohe Energieeffizienzklasse (in der Regel Klasse A oder B) nachweist.
Ziel 2: Anpassung an den Klimawandel
Die Kriterien für die Anpassung an den Klimawandel im Immobiliensektor zielen darauf ab, die Resilienz von Gebäuden gegenüber klimabedingten Risiken zu erhöhen. Hierzu gehören:
- Risikobewertung und -management: Klimabedingte Risiken wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Stürme müssen identifiziert und bewertet werden. Anschließend muss ein Plan zur Minderung dieser Risiken erstellt und implementiert werden.
- Anpassungsmaßnahmen zur Widerstandsfähigkeit: Es müssen Maßnahmen integriert sowie Materialien und Techniken eingesetzt werden, die die Widerstandsfähigkeit des Gebäudes erhöhen (z.B. Einsatz von hitzebeständigen Materialien; Hochwasserschutz).
- Berichterstattung: Die Berichterstattung umfasst die Identifikation und Bewertung von Risiken, die durch den Klimawandel entstehen. Der Plan zur Anpassung an den Klimawandel sowie die Maßnahmen zur Anpassung und deren Wirkung müssen dokumentiert und transparent dargestellt werden, etwa in Jahresberichten für NFRD-verpflichtete Unternehmen. Dazu gehört auch, zu erläutern, wie das DNSH-Prinzip umgesetzt wird.
Was müssen Immobilien-unternehmen tun?
- Prüfung: Den Primärenergiebedarf Ihrer Immobilien und deren Anfälligkeit für Klimafolgen überprüfen - mit der Predium Software werden Wertverlustrisiken von Gebäuden sofort sichtbar. Führen Sie innerhalb von Minuten eine Risikobewertung nach CRREM durch und nutzen Sie den EU-Taxonomie-Check, um Ihre Geschäftstätigkeit auf Taxonomie-Konformität zu prüfen.
- Anpassungen: Bestimmen Sie Maßnahmen zur Steigerung der energetischen Effizienz (z.B. energetische Sanierung) und deren Auswirkung auf Energiebedarf/-verbrauch, Energieeffizienzklasse und CO2-Intensität (CRREM-Pfade) mit Predium.
- Reporting: Integrieren Sie die Taxonomie-Kennzahlen in Ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung und dokumentieren Sie bereits bestehende Konformität mit der Taxonomie. Predium füllt Taxonomie-Fragebögen automatisiert aus und unterstützt das Reporting nach ECORE, GRESB oder eigenen Scoring-Modellen.
Die Predium Plattform unterstützt Sie in allen drei Schritten. Dabei berücksichtigt Predium, dass die EU-Taxonomie ein sich entwickelndes Regelwerk ist, das Änderungen unterliegt - alle Neuerungen werden stets in unsere Technologie implementiert.
EU-Taxonomie-Check & Predium
Die EU-Taxonomie ist eine wichtige und wegweisende Verordnung für die Offenlegung von Nachhaltigkeitskriterien. Mit dem EU-Taxonomie-Check in Predium können Sie schnell die Taxonomie-Konformität Ihrer Gebäude bewerten und Risiken erkennen. Durch die Datenpflege in Predium verwalten Sie bereits eine Vielzahl von Gebäudedaten und Verbräuchen, die für das Ausfüllen des Berichts erforderlich sind. Diese Daten werden beim Erstellen des Reports automatisch befüllt.
Was müssen Immobilien-unternehmen tun?
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